Wer frisst wen wie und wo oder Idee für unsinnige Sprachwissenschaft

Es scheint ja so ein Phänomen zu sein, mit Hilfe irgendwelcher Daten zu Sprache und Sprachwandel die haarsträubendsten Thesen zu vertreten (hier wird im Sprachlog ein Beispiel auseinandergenommen). Hat jemand sowas auch schon mal mit Grammatikwandel gemacht? Eine Idee hätte ich ja…

Es ist doch so: Bevor der Dativ „dem Genitiv sein Tod“ war, hatte er ja schon den Ablativ auf dem Gewissen*. Diesen Wandel könnte man ja interpretieren: Man will ganz deutlich markieren, wer mit wem etwas macht, aber es ist nicht so wichtig, dass diese Dinge an einem bestimmten Ort oder auf eine bestimmte Weise gemacht werden. Hinorientierung zu Sozialem, weg von Technik, da kann man doch was draus machen…

Könnte ich natürlich, „Physiker, die schlechte Linguistik machen“ ist ja auch so eine Sache…

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* Und vorher hat der Ablativ seinerseits den Lokativ und noch’n paar andere Fälle getötet. Indoeuropäische Sprachentwicklung ist mehr so ein Fressen und Gefressen werden…


One Comment on “Wer frisst wen wie und wo oder Idee für unsinnige Sprachwissenschaft”

  1. ethfiel sagt:

    Grammatikwandel ist kein Sprachwandel??? Falls Sie im ersten Fall semantischen Wandel meinen, ist das natürlich klar von Kasuszusammenfall und Lautwandel u.a. zu trennen. Es sollte schon davon ausgegangen werden, dass Leute mit Wörtern was sagen wollen und nicht nur Geräusche machen und deshalb kann durchaus unter bestimmten Umständen Bedeutungswandel etwas über soziale Gegebenheiten sagen. Ja, z.B. wenn Leute sagen, das N-Wort ist doch gar keine Beleidigung usw., Trotzdem liegt der Ursprung im Rassismus. Wie kam es dazu, dass ein solches Wort so selbstverständlich wurde, dass das Ausgrenzende daran gar nicht mehr erkannt wird?


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